Nach umfangreichen Recherchen stellte der Heimat- und Kulturverein Fürth sein Familienbuch II für Fürth vor. Das neue Familienbuch umfasst die Familiendaten für Ehen, die nach 1938 geschlossen wurden. Damit liegt mit dem seit 1995 veröffentlichten Familienbuch I, das Familiendaten aus dem 17. Jahrhundert bis 1938 enthält, ein Nachschlagewerk für Fürth über vier Jahrhunderte vor.
In dem neuen Buch sind etwa 1500 Datensätze verarbeitet, teilt der Verein weiter mit. Die Daten wurden von vielen ehrenamtlichen Helfern, insbesondere den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Familienkunde des Heimat-und Kulturvereins Fürth, zusammengetragen. Bei den Arbeiten zum Familienbuch sind auch Themen diskutiert worden, bei denen die Arbeitsgruppe der Überzeugung ist, dass diese über die Familiendaten hinaus Bestandteil dieser Veröffentlichung sein sollten.
Dazu gehört unter anderem die Entwicklung des Gewerbes in Fürth während der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Weiter werden die rege Investitionstätigkeit öffentlicher und
privater Auftraggeber sowie kulturelle Höhepunkte in einer Untersuchung aufgeführt.
Darüber hinaus wird die Geschichte von Fürth als Teil der Regionalgeschichte dargestellt. Auch die Poesie von Fürther Bürgern und künstlerische Darstellungen sind in die Veröffentlichung
eingeflossen. Weiter werden die Geschichte der Schule und des Kindergartens sowie weitere Informationen von Fürth bearbeitet. Auch traurige Geschehnisse wie die Erinnerung an gefallene und vermisste Soldaten aus beiden Weltkriegen sind Bestandteil des Buches.
Zur Buchvorstellung erfolgte am Freitag, 15. November, um 16.30 Uhr im Schützenhaus des Tell Fürth. Viele Fürther Bürger interessierten sich für die Veranstaltung.
400 Jahre Fürther Familiengeschichte
Heimat- und Kulturverein legte nach mehr als zwei Jahrzehnten den lang erwarteten zweiten Band vor.
FÜRTH (heb) „Gut Ding will Weile haben“, möchte man den altrömischen Dichter Ovid zitieren, nachdem der Heimat- und Kulturverein Fürth nach mehr als zwei Jahrzehnten akribischer Arbeit den zweiten Band seines Familienbuches herausgebracht hat. Teil eins war schon 1995 erschienen und beleuchtete die Fürther Familienchronik in der Zeit über drei Jahrhunderte hinweg von 1620 bis 1938.
Der zweite Band befasst sich mit der Familienhistorie von 1939 bis ins Jahr 2008, so dass mit dem Inhalt beider Bücher 400 Jahre Fürther Familiengeschichte nachverfolgt werden können.
Fast ein Vierteljahrhundert haben vornehmlich die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Familienkunde im HuK intensiv recherchiert, Daten und Fakten zusammengetragen, Textbeiträge und Zeichnungen gesammelt und dabei 1500 Datensätze verarbeitet.
Herausgekommen sind 600 Seiten Fürther Orts- und Familiengeschichte der letzten 80 Jahre und ein ganz wichtiges Nachschlagewerk für kommende Generationen.
Das Interesse war sehr groß, als der HuK das Buch am Freitag im Schützenhaus vorstellte. „Toll, dass unsere Einladung so gut angenommen wird“, freute sich deshalb auch Willi Wern, als er in groben Zügen auf den Inhalt des Buches einging. Der HuK-Vorsitzende erinnerte
daran, dass schon im Vorwort zum ersten Buch die Herausgabe eines zweiten Bandes
als weitere Hauptaufgabe formuliert worden war. Es sei bei der jetzigen Arbeit aber nicht nur darum gegangen, Erkenntnisse zu erfragen, sondern auch die Bevölkerung zu motivieren, Familiendaten zur Verfügung zu stellen. „Aus nachvollziehbaren Gründen war das nicht immer selbstverständlich“, erklärte Wern, „aber unser oberstes Ziel war es, die gesetzlichen Vorgaben des Datenschutzes zu erfüllen“.
Neben der Fürther Geschichte, dem Werdegang des örtlichen Gewerbes, der Entwicklung von Schule und Kindergarten, der Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten des Ortes,
wichtigen Infrastrukturmaßnahmen sowie Geschichten und Zeichnungen von Fürther Bürgern
bildet der so genannte Familienteil auf über 300 Seiten das Herzstück des Buches. Der besondere Dank des Vorsitzenden galt Arbeitsgruppenleiter Horst Jacob und seiner Ehefrau Ingrid, „die mit größtem Engagement und Fleiß, Geduld, Beharrlichkeit, Fingerspitzengefühl und großem Sachverstand das Buch gestaltet haben“. Auch Bernd Jochum, Ehren-Ortsvorsteher Heinrich Schmidt und der Vorsitzende selbst waren wichtige Protagonisten bei der Erstellung des Buches. „Wir wollten das Versprechen einlösen, ein zweites Buch herauszubringen“, begründete Arbeitsgruppenleiter Jacob die Motivation seiner Mitstreiter und „die ehrenamtliche Leistung über die lange Zeit“.
Bürgermeister Holger Schäfer sprach von einer „Wahnsinnsleistung, ein solches Buch zu erarbeiten“ und er fügte hinzu: „Der Heimat- und Kulturverein Fürth hat beste Arbeit für das Dorf geleistet und das ist nicht immer selbstverständlich.
Vom Familienbuch II gibt es 600 Exemplare und es ist für 27 Euro in der Fürther Geschäftsstelle der Sparkasse Neunkirchen sowie bei den Vorstandsmitgliedern Willi Wern, Heinrich Schmidt und Horst Jacob erhältlich.
Bericht der Saarbrücker Zeitung vom 18.11.2019