Schöne Stunden hat das „Geburtstagskind“ Else Unbehend am 08. Mai im Haus am Mühlenweg erlebt. Sie wurde 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass kamen die Hausgemeinschaft, offizielle Vertreter und Cousinen an einer mit Blumen geschmückten Geburtstagstafel zusammen. Mit an der Seite von Else Unbehend befand sich ihre Tochter, 75 Jahre, die ebenfalls in der Seniorenwohnstätte lebt, ihr einziges Kind Gisela. Mutter und Tochter stammen ursprünglich aus St. Ingbert-Hassel. Bürgermeister Holger Schäfer und Ortsvorsteher Otfried Ratunde sowie zahlreiche weitere Gäste wünschten alles Gute.
Beide leben seit 2013 in der bekannten Einrichtung des Saarländischen Schwesternverbandes in Fürth, die über 72 Plätze verfügt. Zuvor wurde in den Häusern im Eichenwäldchen für sie gesorgt. Seit 1987 ist Else Unbehend verwitwet. Else Unbehend wird von Melitta Daschner aus Steinbach betreut, die lange Jahre im Dienste des Saarländischen Schwesternverbandes wirkte.
An Else Unbehends Geburtstag, am 08. Mai 1918, befand sich Europa weiterhin im Ersten Weltkrieg, der im Herbst beendet werden sollte. Die Bilanz: Millionen Tote, Österreich-Ungarn und das deutsche Kaiserreich waren zusammengebrochen. Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann rief nachfolgend die Republik aus, die als Weimarer Republik in die Geschichte einging. Kaiser Wilhelm II. hatte abgedankt. Im russischen Jekaterinenburg wurde die Zarenfamilie erschossen. In Europa wurde der Wunsch nach Demokratie Wirklichkeit. So schien es jedenfalls. Zumindest vorübergehend.