Besuch der Ölmühle Wern empfehlenswert

Wandern auf dem Mühlenweg, hinterher ein Weißbier im schattigen Biergarten und sich anschließend noch informieren lassen über die Arbeit einer Ölmühle. All dies konnte man an Pfingstmontag in Fürth miteinander vereinbaren. Möglich war es wegen des Deutschen Mühlentages, an dem sich die historische Ölmühle Wern und das Restaurant Werns Mühle schon zum vierten Mal beteiligten.

"Wir wollen zeigen, wie eine historische Ölmühle aussieht und demonstrieren, dass eine solche Anlage durchaus noch funktionstüchtig sein kann", erklärte Willi Wern eine Absicht des Mühlentages. "Wir sind seit 200 Jahren hier am Standort und es wurde seither alles bewahrt", betonte der Besitzer und er sagte weiter: "Eine historische Mühle in ihrer Vollständigkeit ist äußerst selten."

Wern machte aber auch klar, dass es nur durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer aus dem Ort möglich sei, die Anlage auf einem technisch guten Stand zu halten. Das ist auch notwendig, denn noch immer wird in der historischen Ölmühle produziert. Vornehmlich Walnussöl und Leinöl, die zum einen in der Restaurantküche der Familie Keller Verwendung finden, andererseits auch im Mühlenlädchen gekauft werden können. Dort erhält man unter anderem auch das Walnussmehl als "Restprodukt" oder Brot, das mit Walnussmehl gebacken wurde. "Die Ölmühle ist somit auch ein erweiterter Arm der benachbarten Gastronomie", verwies Wern auf die Kooperation zwischen historischer Ölmühle und modernem Restaurant. Für den Mühlenbesitzer ist es wichtig, dass zur Herstellung der Öle ausschließlich regionale Produkte verwendet werden. Hierzu gibt es auf dem Gelände eines benachbarten Landwirtschaftsbetriebes eigens ein Leinfeld und die Walnüsse wachsen auf Bäumen in den umliegenden Orten.

"Wegen der regionalen Produkte und der regionalen Vermarktung ist es uns auch wichtig, an einem solchen Tag die Leute aus der Region hierhin zu holen", nannte Wern ein weiteres Anliegen des Mühlentages. Natürlich durften die Besucher auch die Mühlenanlagen besichtigen, wo sie von Wolfgang Jochum und Herbert Kremp in deren Arbeit eingewiesen wurden. Im "Wuzzestall" von Werns Mühle erklärte Toni Böffel eine Ausstellung über die Fürther Mühlen. "Diese drei sind für uns absolute Glücksfälle", gab es von Willi Wern ein großes Kompliment für seine Mitstreiter nicht nur am Mühlentag. Zu der Veranstaltung, an der sich an Pfingstmontag bundesweit über 1100 Mühlen beteiligt hatten, gehörte auch die Verköstigung der Mühlenprodukte sowie die Dokumentation "Mühlen in Kinderhand" über zwei Schulprojekte mit der Grundschule Fürth und der Maximilian-Kolbe-Schule in Wiebelskirchen.

 

Bericht der Saarbrücker Zeitung vom 07.06.2017