Der Löschbezirk Fürth ist mit 20 Aktiven derzeit unterbesetzt!

Weil die Feuerwehr Fürth so dünn besetzt ist, werden bei Einsätzen die Nachbar-Löschbezirke Steinbach und Lautenbach mit alarmiert. Ohne neue Mitglieder ist jedoch mittelfristig der Brandschutz im Ort nicht mehr gesichert, so die Wehr.

 

Es war nicht sehr erfreulich, was der Fürther Löschbezirksführer Nikolaus Jochem am Montagabend im Ortsrat zu erzählen hatte. In seinem Jahresbericht zeichnete der

Oberbrandmeister ein düsteres Bild, wenn sich der Personalstand noch weiter verringert.

Zum Jahresende hatte der Löschbezirk (LBZ) Fürth 20 aktive Mitglieder, davon zwei Frauen.

Im Vorjahr waren es 25 Aktive. Zur Alters- und Ehrenabteilung des LBZ Fürth gehören 14, zur Jugendwehr sechs Mitglieder. „Damit liegt die Zahl unserer aktiven Wehrleute weit unter der geforderten Sollstärke von 28“, machte Jochem klar und ergänzte: „Um die Sicherheit in unserem Ort zu gewährleisten, muss alles versucht werden, um die Personalstärke des LBZ Fürth wieder aufzustocken und auf das geforderte Soll zu erhöhen.“

 

Diese Situation könne durch die Feuerwehr allein aber nicht geändert werden, machte Jochem deutlich: „Wir brauchen hierbei die Hilfe der Verwaltung und der Mandatsträger in Stadt- und Ortsrat.“ Der LBZ Fürth wurde im vergangenen Jahr 23 Mal alarmiert, unter anderem zu fünf Bränden und fünf Unwettereinsätzen, aber auch sechs Mal umsonst.

Dabei wurden 336 Einsatzstunden erbracht. Die geringe Personalstärke der Fürther Feuerwehr hat zwischenzeitlich dazu geführt, dass je nach Grund des Einsatzes die benachbarten Löschbezirke Lautenbach und Steinbach mit alarmiert werden. Nach Ansicht von SPD-Sprecher Axel Haßdenteufel ist „die Situation der Feuerwehr ein gesellschaftliches Problem, bei dessen Bewältigung auch Stadt und Land in der Pflicht sind“. CDU-Fraktionssprecher Hans-Peter Jochum warnte vor den Folgen dieser Entwicklung. Er meinte: „Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass eine freiwillige Feuerwehr bei zu geringem Personalstand nicht mehr einsatzfähig ist. Zur Aufrechterhaltung des Brandschutzes müsste dann eine Berufsfeuerwehr

aufgestellt werden und das ist nicht bezahlbar.“

 

LBZ-Führer Jochem ergänzte dieses Szenario und sagte: „Die Feuerwehr im Ort ist auch ein Stück Sicherheit für die Bevölkerung. Wenn es aber irgendwann keine Feuerwehr mehr gibt, dann kommt sie auch nicht mehr, um zu helfen. Und dann haben wir ein Problem.“ Ungeachtet der Entwicklung werden mehrere Mitglieder des LBZ auch 2017 verschiedene Fachlehrgänge besuchen, kündigte Nikolaus Jochem an.

 

Bericht des Saarbrücker Zeitung vom 19.01.2016