Die Bewohner des „Hauses am Mühlenweg“ in Ottweiler-Fürth, einer Pflegeeinrichtung des Schwesternverbandes, bekommen seit einiger Zeit regelmäßig Besuch von Mila, einem weißen Schäferhund und
seiner Besitzerin Andrea Rausch. Mila wird seit März 2016 zum Therapiebegleithund ausgebildet.
Die Besuchsstunden mit Mila erfolgen in einer Kleingruppe von Bewohnern, bestehend aus fünf bis sieben Senioren. Andrea Rausch hat ein spielerisches Programm aufgebaut. Dazu gehört die
Begrüßungsrunde, in der der Hund jedem Bewohner entweder Pfötchen gibt oder den Kopf auf den Schoß legt.
„Die Bewohner sollen aktiv in die Trainingsstunde mit eingebunden werden“, erklärt Rausch. Durch das Werfen eines Würfels entscheiden die Bewohner, welche Kommandos Mila erledigen soll. Zu den
Kommandos gehört das Apportieren, also das Bringen von Gegenständen oder auch das Kommando „Melden“, bei dem der Hund mit der Pfote einen grünen Buzzer auf dem Boden berührt. Belohnt wird Mila
nach jeder Übung mit einem Leckerli. Für Andrea Rausch, die hauptberuflich als Betreuungskraft in der Einrichtung tätig ist, sei es wichtig, auf die Bewohner individuell einzugehen, da die
Reaktion auf den Hund immer anders ausfällt. „Die Arbeit mit Mila und den Bewohner bereitet mir viel Freude“, sagt sie. Dennoch sei es eine Herausforderung, da sie jederzeit sowohl die Menschen,
als auch Mila im Auge behalten und aufmerksam sein muss. Und Bewohner wie Mitarbeiter sind natürlich ebenso von ihrem tierischen Freund begeistert.
Zusätzlich zu dem Programm in der Kleingruppe, geht Andrea Rausch mit Mila und den Bewohnern auch regelmäßig spazieren. Ziel ist es, so Rausch, durch das Spazierengehen auch das Selbstbewusstsein
der älteren Menschen zu stärken.
Neben Mila besucht Andrea Rausch auch mit ihrem zweiten Hund Diego, einem ausgebildeten Besuchshund regelmäßig das „Haus im Mühlenweg“. Diego ist als Besuchshund nicht für den Einsatz im
therapeutischen Sinn ausgebildet, ist aber mindestens genauso beliebt wie Mila.
Therapiebegleithunde können für Menschen im Alltag eine Hilfe bei der Bewältigung ihrer Aufgaben sein. Einsatzorte sind Seniorenheime, betreute Wohngruppen oder Betreuungseinrichtungen für
Menschen mit Behinderung. Zudem werden Therapiebegleithunde auch eingesetzt, um den Kontakt Menschen zu knüpfen, die nicht mehr aus dem Bett aufstehen können. Der intensive Kontakt zum Hund soll
sich positiv auf die Bewohner auswirken, besonders bei Demenzkranken