Das Bienenprojekt am Standort in Fürth ist mit seinem ersten praktischen Teil gestartet. Aufgrund des wiederholt ‚schlechten‘ Wetters musste die Auftaktveranstaltung bei den Bienen auf der Hart mehrfach verschoben werden. Damit die Enttäuschung bei den Kindern der zweiten Klasse nicht zu groß wurde, wurde der Start des Projektes in den Klassensaal verlegt.
Nachdem die Schulkinder von Frau Lüdeke Herrn Schneider mit einem Lied begrüßt hatten, ging es gleich los. Zunächst wollte der Hobbyimker von den Kindern wissen, welche Produkte die Bienen herstellen, um dann beim Stichwort Wachs einzuhaken. Gespannt hörten die Kinder zu, um zu erfahren, wie die Bienen den Wachs für die Kinderstuben ihrer ‚Babys‘ und den Lagerraum für ihren Honig herstellen. Herr Schneider erklärte: „Die ganz jungen Bienen schwitzen kleine Plättchen aus weißem Wachs aus. Mit diesen werden dann die Waben gebaut“. Als Anschauungsmaterial hatte er unterschiedliche Rähmchen mitgebracht. „Das Dunkle sind Brutwaben aus denen schon mehrere Bienengenerationen geschlüpft sind. Die braune Farbe kommt von den Häutchen der Larven, die nach dem Schlüpfen der Bienen in den Waben zurückgeblieben sind. Am liebsten legt die Königin die Eier in helle Waben, so dass das alte Wabenmaterial ausgetauscht werden muss. Das wird eingeschmolzen“. Und dann überlies er den Kindern einen 4,8 Kg schweren Wachsklotz, den er aus altem Wabenmaterial kürzlich erschmolzen hatte. Fast jedes der Kinder wollte das wohlriechende Baumaterial der Bienen ‚begreifen‘. Im Folgenden wurde den Kindern erklärt, wie wichtig Wasser für die Bienen ist, dass sie dieses für ihren Nachwuchs und das Verflüssigen des zum Teil auskristallisierten Wintervorrates benötigen.
Da die Temperaturen oft so niedrig waren, dass die Bienen nicht fliegen konnten und da es zudem lange, trockene Wetterabschnitte gab, litten diese Not. Herr Schneider: „Wenn ihr den Bienen helfen wollt, dann stellt Schalen mit Wasser auf. Aber aufgepasst! Im Gegensatz zu Wespen, die, wenn sie ins Wasser fallen, häufig unbeschadet herausklettern können, schaffen die Bienen das meistens nicht. Das liegt daran, dass sich deren Haarkleid mit Wasser voll saugt, die Bienen zu träge werden, nicht mehr aus dem Wasser klettern können und dann ertrinken. Um das zu vermeiden könnt ihr schwimmende Inselchen aus Kork auf das Wasser setzen. Am besten ist es, wenn man der Länge nach halbierte Korken nimmt. Schön sieht es aus, wenn man aus den Korken kleine Segelboote bastelt, mit einem Zahnstocher als Mast und mit einem aus Papier ausgeschnitten Segel“. Nach diesem Tipp gab es für die Kinder kein Halten mehr. Ruckzuck war das Arbeitsmaterial ausgepackt und Herr Schneider versorgte die Bootebauer mit Korken, die er mitgebracht hatte. Mit dem Durchschneiden kam er kaum noch nach, da sich die Kinder nicht mit ein, zwei oder drei selbstgebastelten Segelbooten zufrieden gaben. Am Ende der beiden „Bienenschulstunden“ verbuddelten die Kinder einen Blumeneimer in ihrem klasseneigenen Hochbeet auf dem Schulhof. Schnell war der Eimer mit Wasser gefüllt und Korken hineingelegt worden. Auch ein Segelboot war dabei. Jetzt können die Schulbienen kommen und sich gefahrlos Wasser holen. Natürlich sind auch andere Insekten herzlich willkommen.