Wetschhauser Straße ist Thema im Ortsrat

Der Ortsrat Fürth hat die verschiedenen Möglichkeiten diskutiert. Verwaltungsvorschlag findet keinen Gefallen.

 

In der Wetschhauser Straße in Fürth wird derzeit der Kanal erneuert. Unabhängig davon ist die Straße in einem sehr schlechten Zustand und muss deshalb nach Abschluss der Arbeiten von Grund auf saniert werden. Über die Art und Weise gehen die Meinungen im Ottweiler Rathaus und im Ortsrat Fürth allerdings auseinander. Das zuständige Ingenieurbüro hat dem Bau-, Umwelt- und Vergabeausschuss der Stadt kürzlich verschiedene Ausführungen vorgestellt. Das Amt für Stadtentwicklung und Umwelt empfiehlt die sogenannte „Variante 2 b“ mit einem niveaugleichen Neubau der Straße ohne Gehweg, mit einer Mittelrinne und fünf Metern Breite. Mit Kosten von rund 426 000 Euro ist es die wirtschaftlichste aller Optionen.

 

Am Donnerstag hat sich der Ortsrat Fürth mit dem Projekt befasst, und der will sich mit dem Verwaltungsvorschlag nicht so ohne weiteres anfreunden. Nach Ansicht der Fürther Kommunalpolitiker sollten Gehwege mit eingeplant werden. Amtsleiter Gerhard Schmidt argumentierte jedoch, dass es sich um eine reine Anliegerstraße handele, in der Gehwege nicht notwendig sind. Zudem habe man mit dieser Gestaltungsart im Stadtbereich schon viele positive Erfahrungen gemacht, „denn das funktioniert sehr gut“. Auch die Kostenbeteiligung der Bürger spiele eine Rolle, argumentierte der Amtsleiter, und auch deshalb habe man sich für die wirtschaftlichste Variante entschieden. SPD-Ortsrat Axel Haßdenteufel befürchtet, dass auf die Anwohner Kosten zukommen, weil sie womöglich Flächen vor ihren Anwesen, die sie bisher genutzt haben, neu gestalten müssen.

 

Dem widersprach Amtsleiter Schmidt. Er machte klar, dass alle verbleibenden Flächen dem bisherigen Zustand angepasst werden. Ortsvorsteher Otfried Ratunde von der SPD plädierte für den gleichen Ausbau wie in der Straße Zur Ring, und zwar mit Bürgersteig. Hier gebe es durchaus einen Unterschied, erklärte Schmidt, weil die Straße Zur Ring unter anderem zum Friedhof führt und deshalb herrsche dort ein höheres Verkehrsaufkommen. Ratunde wollte sich damit nicht zufrieden geben und verwies auf viele Wanderer und Radfahrer, die die Wetschhauser Straße nutzen. Auch das war für Schmidt kein Argument, „denn auch die Anwohner nutzen die Straße ja als Gehweg“. Schmidt verwies auch auf ähnliche Gegebenheiten in der Straße Zur Ring, „und dort hat die Stadt keinen Anwohner im Regen stehen lassen“. Sein Appell: „Man sollte jetzt keine Probleme machen, wo keine sind“. Ratunde und Haßdenteufel sprachen sich dafür aus, die Anwohner der Wetschhauser Straße in die Entscheidung miteinzubeziehen.

 

Die Thematik sollte zunächst im Ortsrat beraten und später in schriftlicher Form ein Meinungsbild der Bürger eingeholt werden, erklärte Schmidt. In der Sitzung im Schlosstheater hat der Ortsrat danach einstimmig beschlossen, den Anwohnern der Wetschhauser Straße sowohl die Variante 2 b der Verwaltung als auch die Möglichkeit eines Ausbaus wie in der Straße Zur Ring zur Meinungsbildung vorzulegen.

 

Bericht der Saarbrücker Zeitung